News: Amazon-Umsatz Q1 2012

Amazon: Umsatz steigt um ein Drittel
Der internationale Online-Händler Amazon treibt seine Vormachtstellung auf dem Online Markt mit massiven Investitionen weiter an. Das Prinzip könnte auch heißen: Wachstum um nahezu jeden Preis. An erster Stelle steht dabei nicht der Gewinn des Unternehmens Amazon, sondern der finanzielle Umsatz. Im ersten Quartal des Jahres 2012 stieg der Gesamtumsatz bereits um über ein Drittel auf rund 13,2 Milliarden $ an. Diese extrem hohe Umsatzsteigerung ist möglich, weil Amazon nicht nur hohe Investitionen tätigt, sondern auch seine Produkte zum Teil billiger verkauft, als sie in der Herstellung kosten. Diese günstigen Angebote in Kombination mit zahlreichen Neuheiten bei den Produkten machen Amazon für Online-Kunden interessant. Weitere Vorteile, die Amazon seinen Kunden bietet, sind beispielsweise der größtenteils kostenlose Versand. Durch alle diese Maßnahmen schrumpft zwar für den Jahresbeginn 2012 die Gewinnspanne von Amazon beträchtlich. Aber diese Vorgehensweise wird von den internationalen Finanzmärkten dennoch wohlwollend betrachtet. Denn der Aktienkurs von Amazon ist durch diese Vorgehensweise trotz Gewinnrückgang gestiegen.

Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. So sank der Gewinn von Amazon für das erste Quartal des Jahres 2012 auf 130 Millionen Dollar. Dies ist ein Rückgang von rund 35 % im Vergleich zu 2011. Der Grund dafür war erstens der massive Verkauf des Tablet-Computers Kindle Fire, der eben wie oben beschrieben billiger verkauft wurde, als es die Herstellungskosten eigentlich verlangt hätten. Das Ziel war offensichtlich, dem Konkurrenzprodukt des Apple iPad den Rang abzulaufen. Dies gelang unter anderem durch den günstigeren Preis. Denn der Kindle Fire kostete in den USA nur rund die Hälfte des Apple iPad. Es bleibt abzuwarten, ob Amazon beim Verkaufsstart in Österreich und den anderen europäischen Ländern eine ähnliche Strategie fahren wird. Denn bisher ist der Kindle Fire in Europa kaum erhältlich gewesen. Aber erfahrungsgemäß kommen alle Verkaufsschlager über kurz oder lang auch nach Österreich. Der zweite Grund war die massive Investition in eine neue Download-Plattform für Spiele und Software.

Doch trotz der massiven Investitionen stieg der Aktienkurs von Amazon zeitweise sogar um 9 % an. Offenbar aus Erleichterung, weil der Gewinn letztlich sogar höher war, als viele Börsen-Analysten vorher gesagt hatten. Amazon setzt diese Strategie nach eigener Aussage auch im zweiten Quartal fort. Es wird ein Umsatzzuwachs zwischen 20 und 24 % erwartet. Gleichzeitig könnten die Gewinne weiter absinken und es könnte sogar ein zwischenzeitliches Minus von bis zu 260 Millionen $ erreicht werden.

In Österreich ist Amazon seit 2010 der Marktführer im Bereich Online-Handel. Gemeinsam mit drei anderen größeren Online-Händlern deckt Amazon fast ein Drittel des gesamten Online-Handels in Österreich ab. Dies ergaben Zahlen einer erstmals für Österreich durchgeführten Studie über das Kaufverhalten der österreichischen Kunden im Internet.

Dazu hat Amazon sowohl in Deutschland als auch in Österreich kräftig in seine Standorte investiert. Weltweit belief sich die Investition in neue und modernere Versandzentren allein im Jahr 2011 auf 4,6 Milliarden $. Dazu stellte Amazon auch fast 10.000 neue Mitarbeiter ein und investierte davon allein 775 Millionen $ in modernste Technik wie etwa in Robotersysteme von Kiva Systems, die dabei helfen sollen, die Versandzeit zu verkürzen. Obwohl der Online-Handel in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern wie Deutschland oder der Schweiz nicht so rasant wächst, wird auch in Österreich kräftig investiert. So steht eines dieser modernen Versandzentren in Österreich in der Stadt Linz. Dort befindet sich auch das sogenannte Rücksendezentrum. Über dieses Rücksendezentrum in Linz werden unter anderem Fehllieferungen und Reklamationen abgewickelt.

Kategorie: Web
Datum: 14.05.2012
Archiv von News Section
zurück zum Archivindex